Cannabis in der Altenpflege: Anwendungen und Vorteile

Anwendung von Cannabis in der Geriatrie: Ein Leitfaden

Die medizinische Verwendung von Cannabis wird zunehmend als vielversprechende natürliche Therapieoption anerkannt – besonders in der Geriatrie, dem Fachbereich der Medizin, der sich mit den gesundheitlichen Aspekten des Älterwerdens befasst.

Grundlegendes zu CBD und Cannabis

Cannabis bezeichnet die Pflanzengattung, zu der sowohl Hanf als auch Marihuana gehören. Im Kontext der Medizin geht es häufig um Substanzen, die aus diesen Pflanzen gewonnen werden: THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). THC ist psychoaktiv und verantwortlich für den „High“-Zustand, den man von Marihuana kennt. CBD hingegen ist nicht psychoaktiv. Es wird zunehmend in der Gesundheits- und Wellnessbranche verwendet und ist bekannt für seine potenten entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften.

Historische Verwendung von Cannabis

Cannabis ist keine moderne Entdeckung. Schon im alten China, Ägypten und Griechenland schätzte man die Pflanze für ihre vielseitigen therapeutischen Anwendungen, von Schmerzlinderung bis hin zur Behandlung von Krämpfen und Entzündungen. In der modernen Medizin wird Cannabis zunehmend als wirksame, natürliche Therapieoption anerkannt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Forschungen der letzten Jahre zeigen beeindruckende Ergebnisse zur Anwendung von Cannabis in der Geriatrie. Studien weisen darauf hin, dass Cannabinoide Symptome von Krankheiten lindern können, die besonders im Alter auftreten, darunter Parkinson, Alzheimer und Arthritis. Weiterhin ist der schmerzlindernde Aspekt von Cannabis für viele ältere Menschen ein Segen. Und das Beste: Nebenwirkungen treten im Vergleich zu traditionellen Medikamenten selten auf.

Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis in der Geriatrie

In der Geriatrie gibt es vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Cannabis. Hier einige davon:

  • Schmerzmanagement: Cannabis kann bei chronischen Schmerzen helfen, die oft ältere Menschen betreffen, einschließlich Arthritis und neuropathischer Schmerzen.
  • Verbesserung des Schlafes: Indica-Sorten von Cannabis können helfen, Schlafstörungen zu behandeln und die Schlafqualität zu verbessern.
  • Appetitanregung: Bei älteren Menschen kann der Appetit nachlassen. THC-reiche Sorten von Cannabis können den Appetit anregen.
  • Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen: Präklinische Studien deuten darauf hin, dass CBD bei der Behandlung von Alzheimer und Parkinson hilfreich sein könnte.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Selbstmedikation mit Cannabis ohne ärztliche Beratung nicht empfohlen wird. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Cannabinoide, und deren Wirkungsweise kann von vielen Faktoren abhängen, einschließlich der genauen Sorte, der Dosis und der Verabreichungsform.

Rechtliche Rahmenbedingungen

In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, ist die medizinische Verwendung von Cannabis legal, solange sie von einem Arzt verschrieben und durch eine Apotheke bezogen wird. Die Bedingungen variieren jedoch von Land zu Land und sogar von Bundesland zu Bundesland, daher ist es wichtig, sich bei der örtlichen Gesundheitsbehörde zu informieren.

Fazit

Die Einsatzmöglichkeiten von Cannabis in der Geriatrie sind vielversprechend und werden durch wachsende wissenschaftliche Belege unterstützt. Die potenziellen Vorteile reichen von Schmerzlinderung über Schlafverbesserung bis hin zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen. Während wir immer mehr über die positiven Eigenschaften von Cannabis lernen, besteht Hoffnung, dass noch weitergehende Anwendungen entdeckt werden.

Mit angemessener Forschung und medizinischer Beratung haben ältere Menschen die Möglichkeit, die potenziellen Vorteile von Cannabis in einer sicheren und legalen Weise zu nutzen. Dies stellt einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zu ganzheitlichem Wohlbefinden und Lebensqualität im Alter dar.

Quellenangabe

Für diesen Artikel wurden folgende Quellen herangezogen:

  • Chen, J.W., Borgelt, L.M., & Blackmer, A.B. (2019). Cannabidiol: A new hope for patients with Dravet or Lennox-Gastaut syndromes. Annals of Pharmacotherapy, 53(6), 603-611.
  • Johnson, J.R., et al. (2010). Multicenter, double-blind, randomized, placebo-controlled, parallel-group study of the efficacy, safety, and tolerability of THC: CBD extract in patients with intractable cancer-related pain. Journal of Pain and Symptom Management, 39(2), 167-179.
  • Russo, E.B. (2008). Cannabinoids in the management of difficult to treat pain. Therapeutics and Clinical Risk Management, 4(1), 245-259.