Cannabis in der Palliativmedizin: Schmerzlinderung und Lebensqualität

Verwendung von Cannabis in der Palliativmedizin

Cannabis in der Palliativmedizin: Ein Blick auf Geschichte, Wissenschaft und Nutzen

Die Verwendung von Cannabis und seinen chemischen Verbindungen, insbesondere Cannabidiol (CBD), in der Palliativmedizin bekommt immer mehr Aufmerksamkeit. Diese natürlichen Substanzen bieten ein beeindruckendes therapeutisches Potenzial bei der Linderung von Symptomen und der Verbesserung der Lebensqualität von Palliativpatienten. Schauen wir uns genauer an, was es mit dieser Pflanze auf sich hat.

Was sind Cannabis und CBD?

Cannabis ist eine Pflanzenart, die aus mehreren Unterarten besteht, darunter Cannabis sativa und Cannabis indica. Mehrere chemische Verbindungen, bekannt als Cannabinoide, sind in Cannabis enthalten. Die bekanntesten sind Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), das psychoaktive Eigenschaften hat, und Cannabidiol (CBD), das nicht-psychoaktiv ist.

CBD kann aus Cannabis oder Hanf gewonnen werden. Im Gegensatz zu THC besitzt CBD keine berauschenden Effekte, wird jedoch immer häufiger für seine potenziell therapeutischen Vorteile eingesetzt.

Historische Verwendung von Cannabis

Die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken ist nichts Neues. Diese Praxis reicht mindestens 5000 Jahre zurück. In verschiedenen Kulturen und Epochen wurde Cannabis zur Schmerzlinderung, Behandlung von Krämpfen und als Schlafmittel verwendet.

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse

Die moderne Wissenschaft hat das therapeutische Potenzial von CBD und Cannabis bewiesen. Unter anderem wurde festgestellt, dass CBD entzündungshemmende, schmerzlindernde und anxiolytische (Angst reduzierende) Eigenschaften besitzt. Es wird angenommen, dass diese Wirkungen durch die Interaktion von CBD mit den Cannabinoid-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems im menschlichen Körper erzielt werden.

Cannabis und CBD in der Palliativmedizin

In der Palliativmedizin wird Cannabis häufig zur Symptomkontrolle eingesetzt. Zu den möglichen Anwendungen gehören:

  • Schmerzlinderung: Einige Studien deuten darauf hin, dass Cannabis Schmerzen bei Krebspatienten und anderen schwerkranken Personen lindern kann.
  • Übelkeit und Erbrechen: Bei Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, kann Cannabis dazu beitragen, Übelkeit und Erbrechen zu lindern.
  • Appetitfördernd: Es kann auch den Appetit verbessern und zur Gewichtszunahme beitragen, was bei manchen Palliativpatienten von Vorteil sein kann.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Verfügbarkeit

Die rechtliche Regelung von medizinischem Cannabis variiert weltweit und sollte immer vor der Entscheidung für diesen Behandlungsweg überprüft werden. In Deutschland ist die Nutzung von medizinischem Cannabis seit dem Jahr 2017 gesetzlich erlaubt, allerdings nur auf Rezept und wenn andere Therapiemöglichkeiten zuvor ausgeschöpft wurden.

Fazit

Cannabis und CBD weisen ein vielversprechendes therapeutisches Potenzial auf und ihre Anwendung in der Palliativmedizin könnte die Lebensqualität von Patienten deutlich verbessern. Dennoch sollten Patienten und Ärzte vor der Anwendung von medizinischem Cannabis immer die spezifische Krankheitsgeschichte, mögliche Nebenwirkungen und rechtlichen Aspekte berücksichtigen.