Cannabis bei MS: Eine alternative Behandlungsoption

Cannabis als alternative Behandlung bei Multipler Sklerose (MS)

Die Suche nach natürlichen Behandlungsformen für diverse gesundheitliche Beschwerden ist heutzutage ein großes Thema. Eine Pflanze, die in diesem Zusammenhang immer wieder ins Gespräch kommt, ist Cannabis. Vor allem bei der Behandlung von Multipler Sklerose (MS) wird sie immer wieder genannt. Doch was hat es damit auf sich? Kann Cannabis wirklich bei MS helfen? Und wie sieht die rechtliche Lage aus? Erkunden Sie mit uns die Potenziale von Cannabis und CBD (Cannabidiol) für Ihre eigene Gesundheit und informieren Sie sich über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Verständnis für CBD und Cannabis

Cannabis ist eine Pflanze, die aufgrund ihrer psychoaktiven Wirkung oft mit dem Konsum von „Haschisch“ oder „Marihuana“ in Verbindung gebracht wird. Doch die Pflanze kann weit mehr als „high“ machen. Sie enthält über 100 verschiedene Cannabinoide – Verbindungen, die sowohl eine therapeutische als auch eine schmerzlindernde Wirkung haben können. Das bekannteste davon ist das psychoaktive Tetrahydrocannabinol (THC), gefolgt vom nicht-psychoaktive Cannabidiol (CBD).

Historische Verwendung von Cannabis

Cannabis wird bereits seit Jahrtausenden wegen seiner vielseitigen Eigenschaften geschätzt. Schon in der chinesischen und indischen Medizin wurde die Pflanze als Heilmittel bei diversen Beschwerden verwendet. Im 19. Jahrhundert entdeckte auch die westliche Medizin die therapeutische Kraft von Cannabis und es wurde beispielsweise bei Krämpfen, Migräne oder als Einschlafhilfe eingesetzt.

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse

Mehrere Studien zeigen positive Effekte von Cannabis und CBD bei MS. So konnte in Untersuchungen nachgewiesen werden, dass die Verwendung von medizinischem Cannabis die Muskelspastik – eine häufige Folge von MS – verringern kann. Zudem weisen einige Studien darauf hin, dass Cannabis eine schmerzlindernde Wirkung hat und die Schlafqualität verbessern kann.

Wie und in welcher Form kann Cannabis angewendet werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Cannabis therapeutisch zu nutzen. Eine Möglichkeit ist die orale Einnahme, zum Beispiel in Form von Kapseln oder als Tinktur. Eine andere Form ist das Inhalieren, wobei die Wirkstoffe direkt in die Lunge und von dort aus in den Blutkreislauf gelangen. Bei lokalen Beschwerden kann auch eine Salbe oder ein Gel mit Cannabis-Extrakt angewendet werden.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtliche Lage rund um Cannabis ist in vielen Ländern unterschiedlich geregelt. In Deutschland ist der Einsatz von medizinischem Cannabis seit 2017 für schwer kranke Patienten legal, wenn andere Therapieformen nicht wirksam sind. Eine Ausnahmegenehmigung der Bundesopiumstelle ist hierfür allerdings erforderlich. Das bedeutet, dass der rezeptpflichtige Kauf und der Konsum von medizinischem Cannabis straffrei ist.

Fazit

Der Einsatz von Cannabis als alternativer Behandlungsansatz bei MS kann durchaus sinnvoll sein. Die aktuelle Forschung zeigt positive Effekte und die therapeutische Anwendung ist in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Es ist wichtig, sich bei Interesse an dieser Behandlungsmethode von einem Arzt beraten zu lassen und sich über die individuellen Nebenwirkungen und Risiken zu informieren.

Referenzen

  • [1] Zettl UK, Rommer P, Hipp P, Patejdl R. Evidence for the efficacy and effectiveness of THC:CBD oromucosal spray in symptom management of patients with spasticity due to multiple sclerosis. Ther Adv Neurol Disord. 2016;9(1):9-30. doi: 10.1177/1756285615612659.
  • [2] Rudroff T, Honce JM. Cannabis and Multiple Sclerosis—The Way Forward. Front Neurol. 2017; 8:183. doi: 10.3389/fneur.2017.00183.