Cannabis als Ersatz für Benzodiazepine: Vor- und Nachteile

Cannabis als möglicher Ersatz für Benzodiazepine

Die medizinische Verwendung von Cannabis wird immer häufiger diskutiert und in einigen Ländern zunehmend legalisiert. Eine besondere Aufmerksamkeit erfährt die Pflanze als möglicher Ersatz für Benzodiazepine, eine Gruppe von Medikamenten, die unter anderem zur Behandlung von Angststörungen und Schlafstörungen herangezogen wird.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Hintergründe, aktuelle Forschungsergebnisse und rechtlichen Rahmenbedingungen.

Was ist Cannabis und was ist CBD?

Cannabis ist eine Pflanzengattung, die verschiedene Sorten umfasst, einschließlich Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Am bekanntesten sind die Phytochemikalien THC und CBD. Während THC die psychoaktive Komponente ist, die für das „High“-Gefühl verantwortlich ist, ist CBD nicht-psychoaktiv und wird vielmehr für mögliche therapeutische Vorteile bei der Behandlung einer Reihe von Beschwerden und Krankheiten gefeiert.

Historische Verwendung

Die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken geht Tausende von Jahren zurück. Schon damals wurde die Pflanze zur Schmerzlinderung und bei psychischen Störungen eingesetzt. Im Laufe der Zeit hat sich das Wissen um die Heilwirkung von Cannabis weiterentwickelt und ist ein wichtiger Bestandteil der modernen medizinischen Forschung geworden.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Neueste wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass Cannabis und insbesondere CBD in der Tat das Potenzial haben könnten, Benzodiazepine zu ersetzen oder zumindest eine Alternative zu ihnen darzustellen. Eine kanadische Studie befasste sich mit Patienten, die medizinisches Cannabis zur Linderung von Schmerzen und Angstzuständen einnahmen. Nach einem Jahr stellten die Forscher fest, dass 45,2% der Patienten ihre Benzodiazepin-Therapie abgebrochen hatten.

Wie kann Cannabis angewendet werden?

Eine der größten Herausforderungen bei der Verwendung von Cannabis als Medizin ist die Dosierung und Anwendung. Da jeder Mensch anders auf die Phytochemikalien in der Pflanze reagiert, gibt es keine „one size fits all“-Lösung. Hier sind einige der gängigsten Anwendungsformen:

  • Rauchen: Die traditionellste Art, Cannabis zu konsumieren, ist das Rauchen. Allerdings hat diese Methode auch die meisten gesundheitlichen Risiken.
  • Vaporisieren: Eine gesündere Alternative zum Rauchen ist das Vaporisieren. Hierbei werden die aktiven Komponenten aus dem Cannabis verdampft und der Dampf inhaliert.
  • Öle und Tinkturen: Eine andere Möglichkeit sind Cannabis-Öle und -Tinkturen, die oral eingenommen werden können. Dies bietet eine gute Möglichkeit zur genauen Dosierung.
  • Esswaren: Auch in Form von Esswaren kann Cannabis konsumiert werden. Der Wirkungseintritt ist hierbei allerdings verzögert.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Zwar ist die öffentliche Wahrnehmung von Cannabis in den letzten Jahren immer positiver geworden, trotzdem ist der Konsum und Besitz in vielen Ländern noch immer illegal. In Deutschland wurde medizinisches Cannabis 2017 legalisiert, ist allerdings rezeptpflichtig und wird nur in Ausnahmefällen von den Krankenkassen übernommen.

Fazit

Obwohl weitere Forschungen notwendig sind, deuten bisherige Studien darauf hin, dass Cannabis und besonders CBD das Potenzial besitzen, eine natürlichere und möglicherweise weniger riskante Alternative zu Benzodiazepinen darzustellen. Dennoch sollte jeder Schritt in Richtung einer Selbstmedikation mit Cannabis unter Aufsicht eines Gesundheitsdienstleisters erfolgen.


Disclaimer: Dieser Artikel dient lediglich Informationszwecken. Konsultieren Sie immer einen Arzt, bevor Sie Ihre Medikation umstellen oder mit der Einnahme von Cannabisprodukten beginnen.