Alzheimer und Cannabis: Forschung zu neuen Therapiewegen

Cannabis als Therapieoption bei Alzheimer: Eine erste Einführung

Viele Menschen assoziieren Cannabis immer noch ausschließlich mit Drogenkonsum und Vergnügen, doch die Pflanze bietet weit mehr als nur Rauscherlebnisse. Seit einigen Jahren gewinnt die Nutzung von Cannabis als therapeutisches Mittel weltweit an Bedeutung. Eine der Krankheiten, bei denen Cannabis möglicherweise eine Rolle spielen könnte, ist Alzheimer. In diesem Artikel möchten wir einen Blick auf das Potenzial von Cannabis und speziell CBD (Cannabidiol) als Option in der Alzheimer-Therapie werfen.

Cannabis und CBD: Ein kurzer Überblick

Bevor wir uns der Alzheimer-Therapie zuwenden, wollen wir kurz die Begriffe klären, mit denen wir hantieren. Cannabis ist eine Pflanzengattung, die verschiedene Arten umfasst. Bekannt ist vor allem Cannabis sativa, deren Subspezies auch als Nutz- und Hanfpflanzen bezeichnet wird. Aus dieser Pflanze werden unter anderem auch CBD-Produkte gewonnen, die mittlerweile in vielen Ländern für ihre gesundheitsfördernden Effekte geschätzt werden.

CBD ist neben THC der bekannteste Wirkstoff aus der Cannabis-Pflanze. Im Gegensatz zu THC ist CBD aber nicht psychoaktiv und fällt deshalb auch nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Damit ist der Verkauf und Konsum von CBD-Produkten in den meisten Ländern legal, sofern der THC-Gehalt unter einem bestimmten Grenzwert liegt.

Cannabis in der Medizingeschichte

Cannabis und CBD sind keine Erfindungen der modernen Medizin. Schon im alten Ägypten wurde die Pflanze als Heilmittel gegen verschiedenste Leiden eingesetzt. Weitere Anwendungen sind aus der traditionellen chinesischen Medizin, sowie aus den indischen Ayurveda-Praktiken bekannt.

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse

Im Laufe der Jahre haben mehrere Studien die Wirksamkeit von CBD bei verschiedensten Erkrankungen belegt. Neuere Forschungen legen auch nahe, dass CBD das Potenzial besitzt, neurodegenerative Prozesse zu beeinflussen, die bei der Alzheimer-Erkrankung eine Rolle spielen.

So legt eine Studie von 2016 nahe, dass CBD die Bildung von Beta-Amyloid-Plaques hemmen kann, die als eine der Ursachen für die Ausbildung von Alzheimer gelten. Eine andere Studie zeigt, dass CBD entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen hat, die ebenfalls für die Behandlung von Alzheimer von Bedeutung sein könnten.

Anwendungsformen von CBD und Cannabis

Cannabis und CBD können auf verschiedene Weisen angewendet werden. CBD ist in vielen Ländern in Form von Öl, Kapseln oder Cremes legal erhältlich. Bei einer Alzheimer-Erkrankung wird häufig CBD-Öl empfohlen, da es oral eingenommen wird und die Wirkstoffe so direkt in den Blutkreislauf gelangen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtliche Lage bezüglich Cannabis und speziell CBD ist von Land zu Land unterschiedlich. In Deutschland ist Cannabis generell als Betäubungsmittel eingestuft und daher verboten. Allerdings werden Ausnahmegenehmigungen für schwerkranke Patienten ausgestellt, wenn keine anderen Therapieoptionen mehr zur Verfügung stehen und eine therapeutische Wirksamkeit von Cannabis erwiesen ist.

Fazit

Es gibt Hinweise darauf, dass Cannabis und insbesondere CBD bei der Therapie von Alzheimer hilfreich sein könnten. Allerdings sind weitere Forschungen erforderlich, um die Wirkungsmechanismen genau zu verstehen und Cannabis gezielt als therapeutisches Mittel einsetzen zu können. Bis dahin sollte die Anwendung von Cannabis und CBD immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.